Entspann dich, du bist angekommen – Achtsamkeitsübung für Eltern

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Als Eltern sind wir ständig so voller Erwartungen. Dieses ewige Warten bis die Kinder endlich größer sind. Wann ist die anstrengende erste Zeit vorbei? Wann schlafen sie endlich durch? Wann können sie endlich sitzen, wann essen sie endlich ohne, dass sie so eine Sauerei machen? Und wann kann ich endlich wieder Me-Time genießen? Ständig hoffen wir, dass sich an dem jetzigen Zustand irgendetwas ändert. Wäre er doch nur anders, besser und wir sind uns sicher, ja in der Zukunft wir es besser, einfacher, entspannter sein. Dann haben wir endlich Zeit, Zeit? Für was eigentlich.

Wenn sie auf einmal selbstständig werden

Bei unserem Kurztripp auf Sylt haben wir die neuen Kinderduschen „2 in 1 Shower & Shapoo” von Weleda ausprobiert. Sie tragen das Nature-Qualitätssiegel für zertifizierte Naturkosmetik, sind frei von synthetischen Duft-, Farb-, und Konservierungsstoffen sowie sehr schonend und sanft zur Haut. Weleda hat die Duschen mit der Idee im Hinterkopf entwickelt, dass wenn die Babyzeit einmal vorbei ist, die Kids selbst mitbestimmen wollen und das überall, auch bei der Körperpflege. Dafür haben sie drei verschiedene Duschgelvarianten (spritzige Limette, süße Vanille & fruchtige Orange) entwickelt und die Duschgelverpackungen bewusst geschlechtneutral gestaltet (was ich extrem super finde, Superman und Hulk gehen mir schon sowas von auf die Nerven), das soll den Kindern die Möglichkeit geben, wirklich nach Düften und Vorlieben zu entscheiden. Gesagt getan, ich habe es mit den Kindern gleich getestet und siehe da, nach gefühlten 2 Sekunden, hatte sich jedes Kind für eine Dusche entschieden, sich komplett eingeseift (Augen haben nicht gebrannt), nicht gerade sparsam (es reicht eigentlich ganz wenig) und sie amüsierten sich in der großen Hotelbadewanne (wir haben daheim nur eine Minidusche). Duschten sich selbstständig ab und die Mama war vergessen.

Und jetzt war dieser Moment da, dieses „endlich sind sie so weit“ und ich schwankte zwischen Glückseligkeit und Trauer. Die verrückt gegensätzlichen Gefühle des Elternseins. Aber war das jetzt einer dieser Momente worauf ich hingearbeitet hatte?

Die Zukunft ist nicht die Realität

Wir arbeiten so zielstrebig hin auf unsere Zukunft und übersehen dabei, dass sie nicht die Realität ist. Sie existiert nicht, noch nicht, und so wie wir sie im Kopf haben, wird sie nie existieren. Alles was zählt ist jetzt.

Ich hatte also in diesem Hotelbadezimmer nichts mehr zu tun, als meine zwei Kinder zu beobachten. Eben noch so klein und jetzt schon so groß.

Und in diesem Moment fiel mit eine kleine Achtsamkeitsübung von Rick Hanson ein. Und ich fand sie so passend und eigentlich ist sie immer passend, wir haben nur keine Zeit dafür:

Entspann dich, du bist angekommen („Relax, you’ve arrived”)

Mit dem ewigen Streben danach, was wir in der Zukunft nicht alles erreichen können, übersehen wir den Moment und nicht nur das, wir übersehen, dass der Moment genauso gut ist wie er ist. Das noch nicht gehen können, das noch nicht essen können. Alle diese Augenblicke mit unseren Kindern sind perfekt auf ihre Art. Unsere Kinder sind in jeder Entwicklungsstufe perfekt auf ihre Art. Auch wenn sie manchmal mehr, manchmal weniger von uns fordern.

Und dieses ewige unseren Wunschvorstellungen hinterher rennen ist so anstrengend, das ewige Habenwollen, unsere Kinder nach unseren Erwartungen formen wollen ist so energieraubend. Hören wir einen Moment auf damit:

Es gibt nichts zu tun, nichts zu erreichen

„Entspann dich, du bist angekommen“ dieses Gefühl, diese kleine Achtsamkeitsübung, kannst du jeden Moment haben oder machen.

Nimm dir einen Moment Zeit. Schau in dich hinein und nimm wahr, dass du angekommen bist, hier an dem Ort an dem du dich befindest, in diesem Moment. Spüre nach, wie angenehm es ist, wenn es nichts mehr zu tun gibt, kein Ziel, das du noch erreichen musst.

Alles was gerade ist, ist genauso gut.

Vielleicht ist nicht alles perfekt, aber schau doch wie viel du schon geleistet hast, wie gut du dieses Kind/diese Kinder bisher versorgt hast, wie weit sie schon sind, vielleicht wie selbstständig für ihr Alter. Du hast viele Probleme schon gelöst und viele schwierige Herausforderungen mit und ohne deinen Kinder gemeistert.

Spürst du vielleicht ein Gefühl der Erleichterung? Ein Gefühl der Zufriedenheit? Wenn es sich für dich gut anfühlt, kannst du leise für dich wiederholen. „Ich bin angekommen, ich bin angekommen.“

Das Schöne ist, wenn es nichts zu erreichen gibt, hat man auf einmal jede Menge Energie frei, um sich wieder anderen Dingen zu widmen, anderen Menschen, vielleicht mehr unseren Kindern oder uns selbst.

Je nach dem, was genau für uns richtig ist. In diesem einzigen Moment der existiert.

Jetzt.

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