Wie man ein Gemüsebeet anlegt und Anfängerfehler im Garten vermeidet

Gemüsebeet (2 von 2)

Eigentlich muss ich selbst über meine Überschrift lachen. Letztes Jahr – in meinem ersten Gemüsegartenjahr – habe ich so ziemlich alle Fehler gemacht, die man nur machen kann und heuer, werde ich wahrscheinlich andere machen, aber ich lasse mich nicht entmutigen und habe schon jetzt meine Beete startklar gemacht.

Gemüsebeet anlegen ohne Umgraben

Inzwischen gibt es 3 Beete im Garten. Eines war schon immer da, eines ist ein längliches „Blumenrabattel“ das heuer auch umgewidmet wird und eines habe ich neu angelegt. Dazu habe ich bereits im Spätsommer einfach einen Karton auf den Rasen gelegt, Löcher hinein gestochen, Erdäpfel darauf verteilt und dann großzügig mit Milchmaterial (Grasschnitt) abgedeckt. Nach kurzer Zeit schon musste ich gründlich nachmulchen, denn bald waren die Erdäpfel wieder sichtbar. Als das erledigt war, sind dann Ende September die Pflänzchen aus dem Boden geschossen. Bevor wir eine große Erdäpfelernte einfahren konnten, kam auch schon der Winter und brachte das Ende der Pflänzchen, aber da sie ohnehin nur dazu da waren ein Beet ganz ohne umgraben, anzulegen, war das nicht so schlimm. Jetzt kurz vor dem Frühling sieht man schon, dass das super geklappt hat. Genau ist diese Methode hier beschrieben.

Beetabgrenzung gegen Nacktschnecken

Leider hat so ein urbaner Stadtgarten mit viel Rasenfläche das Problem, dass überall die Nacktschnecken lauern und deswegen wollte ich das Beet sehr gut abgrenzen, damit es erstens für Schnecken doch ein kleines Hindernis gibt und zweitens, wenn es gar nicht anders gehen sollte, ich noch einen Schneckenzaun installieren kann. (da über einen Schneckenzaun kein Hälmchen stehen darf, sonst krabbeln die Schnecken erst recht hinein, grenzen wir das Beet quasi doppelt ab)

Die Einfassung der Beete haben wir aus einfachem Holz gemacht. Dafür eignet sich am Besten Fichte, Lärche, Robinie, Eiche und Edelkastanie (Quelle: Handbuch Bio-Balkongarten). Am besten unbehandelt und wenn es sägerau ist, hilft es  angeblich zusätzlich bei der Schneckenabwehr.

Die ideale Beetbreite wird in Büchern oft mit 120 cm angegeben. Da wir nicht den ganzen Garten zum Gemüsebeet umwandeln wollten sind unsere Beete auch in der Länge 1,20m, also haben wir jetzt zwei Beete mit 120×120 cm. dazwischen gibt es einen Weg mit jeweils 30 cm, den ich noch mit Rindenmulch auskleiden werde.

Beet_collage

Zum Bau der Beeteinfassung haben wir einfach 4x120cm Bretter genommen. Die Höhe kann man sich selbst passend aussuchen. Dort wo die Ecken aufeinander treffen, gibt man zur Verstärkung jeweils ein Kantholz hinein und schraubt die Bretter daran fest. Das Kantholz sollte auch einige Zentimeter länger sein als die Bretter, also überstehen, so kann man die Beeteinfassung danach gut in den Boden stecken.

Anleitungen wie man Beeteinfassungen auf 5 verschiedene Arten machen kann findet ihr hier (englisch)

Auf Familienjahr findet ihr die Anleitung für ein richtiges Hochbeet.

Noch ist das Ergebnis nicht ganz eben (was aber wichtig ist, da das Wasser sonst nicht gleichmäßig abrinnen kann, aber sobald der Boden weniger matschig ist, werde ich noch einmal einebnen und die erste Vorkultur säen.

Die typischen Anfängerfehler – ich mache sie alle

Jetzt wo ich die drei Beete habe, muss ich mich wieder ein bisschen zusammenreissen, denn meine Pläne ufern schon wieder aus, dabei will ich eben nicht die gleichen Fehler wie letztes Jahr und muss mich jetzt täglich erinnern:

  • Weder zu früh beginnen, noch zu spät
    Letztes Jahr habe ich viel zu spät ausgesät. In diesem Jahr möchte ich am liebsten sofort alles pflanzen, obwohl es noch zu früh ist, der Boden ist noch viel zu matschig und die Temperaturen, naja. Ich bin gespannt, ob ich dieses Jahr die goldene Mitte finde.
  • Zu viel, zu viel, zu viel
    Saatgut hätte ich mal wieder genug eingekauft. Da konnte ich mich nicht beherrschen, von letztem Jahr habe ich auch noch etwas. Mal sehen, ich stelle mich selbst auf die Probe, 3 Beete und nicht mehr..
  • Noch mal zuviel und zwar ohne Plan
    Im letzten Jahr hatte ich tausend Töpfe an hundert verschiedenen Stellen und dann alles viel zu eng aneinander gepflanzt. Das kam daher, dass ich einfach ohne Plan losgewirtschaftet habe. Dann kam da noch ein Pflänzchen dazu und dann da. Das hat nicht gut funktioniert. In diesem Jahr hab ich mir jetzt schon etwas überlegt. In einem Buch über Mischkulturen habe ich mir bewährte Mischkulturen mit Beetbeispielen herausgesucht.

Ich bin gespannt, ob das besser klappt.

Wer von euch gärtnert denn dieses Jahr wieder?

Liebe Grüße,

Birgit

PS und weil es ja Freitag ist passt der Beitrag gut zu Grünzeug: www.naturkinder.com