Weniger Lebensmittelmüll im hektischen Familienalltag? 10 Ideen, die jede/r umsetzen kann

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Wie viele Lebensmittel schmeißt ihr zu Hause so weg? Wir leider viel, mehr als ich will. Damit sind wir nicht alleine, geschätzte 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden im Jahr weltweit weggeworfen* (aber nicht nur in den Haushalten, sondern schon am Feld, beim Transport oder auch im Handel). Die ORF-Aktion Mutter Erde beschäftigt sich in diesem Jahr mir dem Thema Lebensmittelverschwendung und letzte Woche gab es dazu eine Mitmach-Challenge „Essen verschwenden ist Mist- in 5 Tagen zu weniger Lebensmittelmüll“ ich habe sie selbst gemeinsam mit Mutter Erde entwickelt und es war sehr spannend sich mit dem Thema Lebensmittelverschwendung noch einmal genauer auseinanderzusetzen.

Immer wieder Thema – wie den Lebensmittelabfall zu Hause reduzieren?

Ich habe in den letzten Jahren schon öfter versucht unsere Lebensmittelverschwendung stark zu reduzieren, manchmal gelingt es mir besser, manchmal schlechter. Kinder und Job sind schon anstrengend genug, da läuft das Essen viel zu oft nur nebenbei. Da passiert es immer wieder, dass ich etwas einkaufe, und daheim komme ich drauf, dass ich es eh schon in doppelter und dreifacher Ausführung zu Hause habe. Oder was mir noch häufiger passiert ist, dass ich hochtrabende Pläne habe a la „ich backe eben mal schnell einen Kuchen und zum Abendessen gibt es dann noch ein 3-Gänge-Menü“, dann kaufe ich dafür alles ein und habe am Ende einfach keine Zeit, diese Pläne auch in die Tat umzusetzen (die Kinder werden unterwegs stattdessen mit Weckerln abgespeist) und irgendwann, wenn ich mein 3-Gänge-Menü lange genug nach hinten verschoben habe, kann ich die Zutaten irgendwann kübeln und damit nicht gerade wenig Geld.

Nicht aufgeben, sich immer wieder erinnern

Ich finde daher solche „Challenges“ immer sehr gut und wichtig, denn so wird man sich des Problems, der unliebsamen Muster wieder bewusst und kann auch aktiv etwas dagegen tun, und wenn nicht alles von heute auf morgen perfekt wird, auch kleine Schritte führen zuletzt zum Ziel.

Und dann geht es darum, das Gelernte auch langfristig in den Alltag zu übertragen, wie sich neben den Kindern, dem Job und sonstigen Dingen noch um gesundes Essen kümmern und dabei möglichst Lebensmittelabfall vermeiden?

Weniger Lebensmittelmüll – 10 Ideen die einfach im Alltag umzusetzen sind.

Ich dachte mir daher, ich schreibe heute einmal die besten Tipps zusammen, die ich aus der Challenge mitgenommen habe und die sich sofort in den Alltag integrieren lassen, ohne dass sie das Familienleben noch mehr verkomplizieren. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt:

  • Die Übersicht behalten. Am Tag 1 der Challenge hieß es einmal alle Vorräte ausräumen, überprüfen und ordnen. Ich finde das besonders wichtig, denn das, was im Kasten ganz nach hinten rückt, wird irgendwann vergessen, nie aufgebraucht und erst wiedergefunden, wenn sich die Motten eingenistet haben. Ich versuche deshalb möglichst alles sichtbar zu haben. Dh. in den Schränken wenn möglich nichts mehrreihig, alles in Gläser, die ja auch draußen sehr dekorativ aussehen und wenn es gar nicht geht, dann eine Liste machen, der Dinge, die sich in einem Schrank befinden und die Liste am Schrank gut sichtbar aufhängen.
  • Im Kühlschrank ältere Dinge immer nach vorne einschlichten.
  • Man darf Zutaten auch weglassen. Für mich eine der wichtigsten Erkenntnisse beim Thema Lebensmittelverschwendung ist, dass ich meistens Zutaten weggeben muss, die ich in einem „gesünder-leben-Wahn“ gekauft habe. Ich habe sie gekauft, weil mir ein Gericht besonders gesund und schmackhaft erschien und dann habe ich das Gericht entweder nicht gekocht oder besagte Zutat nie mehr verwendet. Dabei darf man Zutaten ruhig weglassen (also man muss sie gar nicht erst kaufen). Das Weglassen von (exotischen Zutaten) ist meistens kein Problem, denn man braucht nicht alle Zutaten für ein gutes Gericht. Manche Gerichte schmecken auch noch wahnsinnig gut, wenn man fast alles weglässt, was im Rezept steht. Manche werden dadurch sogar noch viel besser! Anderes kann man gut durch Dinge ersetzen, die man sowieso schon daheim hat. Einfach mal ausprobieren.
  • Es ist in Ordnung immer wieder das Gleiche zu kochen, vielleicht nicht immer nur zwei Gerichte, aber eine Handvoll genügen. Ich denke, das muss auch einmal gesagt werden. Angeblich kauft man sowieso immer die 50 gleichen Sachen im Supermarkt und es ist auch in Ordnung das zu machen, sowieso solange man kleine Kinder hat. Das vereinfacht das Leben ungemein, die Gerichte, die man schon kennt sind meistens schnell gekocht, man hat die Zutaten sicher zu Hause und die Kinder lieben sie! Mehr Tipps zur Menüplanung findet ihr hier (Tag 3 der Challenge)
  • Es ist ok nicht immer selbst zu kochen. Im Bezug auf meine 3-Gänge-Menü-Ambitionen habe ich in den letzten Wochen einen Gang runter geschaltet und das hat mir schon viel Geld und Lebensmittelmüll erspart. Es geht einfach nicht Punkt. Es ist ok, nicht die perfekte Mutter und Hausfrau zu sein. Ich pfeif auf 5-Gänge-Menüs.
  • Einfrieren, einfrieren, einfrieren. Das Tiefkühlfach eine wahre Anti-Lebensmittel-Müll-Maschiene. Von einer lieben Arbeitskollegin hab ich den Tipp bekommen, die Butterbrotreste der Kinder einzufrieren und daraus Scheiterhaufen zu machen. Reste unserer Mahlzeiten werden zu schnellen Fertiggerichten, die ich mir dann auftaue, wenn ich einmal ein schnelles Mittagessen alleine brauche.
  • Vergiss das Mindesthaltbarkeitsdatum. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nichts anderes als eine Garantieerklärung des Herstellers, das Essen ist mit Ablauf dieses Datums nicht sofort verdorben. Im Gegenteil Greenpeace hat einige Lebensmittel getestet, darunter z.B. auch Milchprodukte oder Wurst und hat herausgefunden, dass alle auch 14 Tage nach Ende des Ablaufdatums noch in Ordnung waren.
  • Bevor es schlecht wird: Regelmäßig aussortieren und das Essen, was man nicht aufbrauchen kann einfach verschenken.
  • Übrigens mit Kaufentscheidungen kann man sehr viel Lebensmittelmüll vermeiden, der schon vor dem Einkauf passiert. Wer sich für regionale & saisonale Lebensmittel entscheidet, spart Lebensmittelmüll ein, der schon beim Transport anfällt. Auf Märkten oder mit dem „Biokistl“ bekommt man genau das was man braucht nicht fertig abgepackt und außerdem auch ohne Plastikmüll und kann sie so in der richtigen Menge mit nach Hause nehmen. Mehr dazu hier.
  • Und wenn gar nichts mehr geht: Lebensmittel kompostieren. Irgendwann ist es dann doch so weit, man hat den Fenchel nicht aufgebraucht, bevor er ein runzeliger Ball wurde und die Gurke ist jetzt schimmelig. Dann ist es noch immer besser sie zu kompostieren, als sie in den Hausmüll zu werfen. Was verbrannt ist, ist weg. Für immer. Im Biomüll wird zumindest wieder Kompost daraus und die Lebensmittel werden in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt. Und ein kleiner Komposthaufen geht überall, meine Schwester hat zum Beispiel eine kleine Kompostkiste am Balkon eingerichtet, hat bestens funktioniert und Wurmkisten gibt es in verschiedenen Größen und passen auch auf jeden Balkon und wenn man das nicht möchte, dann gibt es immer noch die Biotonne.

Was sind eure schlechtesten Gewohnheiten, warum ihr Lebensmittel wegwerfen müsst und was macht ihr dagegen?

Die ganze Mutter Erde Challenge zum Nachlesen mir allen Tipps findet ihr übrigens hier.

Alles Liebe,

Birgit

*Zahlen dazu findet ihr z.B. hier & hier

PS weil es so gut passt verlinke ich zu einfach.nachhaltig.besser.leben.

PPS auch die kleine Botin beschäftigt sich mit Lebensmittelverschwendung.

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Mutter Erde.