Warum uns Multitasking erschöpft und wie du dich auch mit Kindern erholen kannst

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Multitasking. Jede und jeder möchte es gerne können, doch eigentlich überfordert es uns.

„Ich glaube, ich bin nicht multitaskingfähig“, sagte neulich eine Freundin zu mir. „Ja stimmt“, habe ich geantwortet, denn niemand ist multitaskingfähig.

Man kann es auch nicht lernen, keiner kann mehrere Dinge gleichzeitig und eigentlich sollte es auch niemand tun (wollen). Ich weiß nicht, wann genau wir begonnen haben Multitasking als so erstrebenswert zu betrachten? Denn wenn wir glauben, wir machen Dinge gleichzeitig, ersparen uns damit Zeit, sind vielleicht die tollen Zampanos, die alles schaffen, dann wechselt in Wirklichkeit unser Gehirn blitzschnell zwischen Aufgaben hin und her und muss damit enorme Zusatzleistungen erbringen. Das laugt aus.

Dazu kommt die tägliche, inzwischen normal gewordene Informationsflut. Das Handy ist immer in greifbarer Nähe und wird – auch von mir- viel zu oft einfach Mal zwischendurch verwendet. Das Handy als Dauerablenkung ist Alltag.

Dabei haben wir als Eltern ohnehin schon so viel Ablenkung. Mit Kindern ist es kaum möglich, unsere Konzentration auf nur eine Sache zu richten. Dauernd quatscht irgendwer drein oder es quatschen gleich mehrere (kleine) Personen „Mama, Mama, MAAAMMMAAA“. Und wenn die Kinder nicht gerade Aufmerksamkeit einfordern, dann scannen wir die Umgebung, wenn auch nicht bewusst, immer wieder nach Gefahrenquellen ab. Selbst mein Schlaf ist nicht mehr derselbe. Ich höre ein Husten durch meterdicke Wände, drei Zimmer entfernt, im geglaubten „Tiefschlaf“, während neben mir der Mann ungestört tief schlummert.

Konzentration auf eine Sache ist anstrengend

Bei allem was wir tun, benötigen wir „intensive Aufmerksamkeit“, Konzentration, unser Geist muss sich fokussieren. Um das zu erreichen, muss unser Gehirn anderer Dinge ausblenden, es trennt für uns automatisch Wichtiges von Unwichtigem. Müssen wir viel ausblenden, wie etwa Kinderlärm, Straßenlärm oder Ähnliches, wird es anstrengender sich zu konzentrieren und Anstrengung macht uns müde. Was passiert, wenn unser Geist müde wird?

Wir erbringen weniger Leistung, wir sind leichter abgelenkt und öfter reizbar.

Auch der Geist muss ausruhen

Gegen diese Art der Müdigkeit bis hin zur Erschöpfung hilft genauso wie nach langer körperlicher Anstrengung einfach nur ausruhen. Den mentalen Muskel entspannen, meint Daniel Goleman in seinem Buch “Konzentriert euch!”. Was wir aber heutzutage so gerne machen und da schließe ich mich überhaupt nicht aus: Wir zerstreuen uns beim surfen, “facebooken” oder Computer spielen. Das ist aber leider nichts, bei dem sich unser Geist wirklich erholen kann, im Gegenteil, eigentlich müssten wir uns komplett ausklinken und abschalten.

DER Ort der Entspannung: die Natur

Der perfekte Ort dazu ist die Natur, dort können wir besser als überall anders unsere Batterien wieder aufladen. Dort haben wir die Möglichkeit uns zu erholen, um unsere Aufmerksamkeit wieder neu aufzuladen, vorausgesetzt, wir lassen unsere Handys zu Hause. Ein Spaziergang im Wald, einmal Bankerlsitzen im Park pro Tag, sollten wir auf jeden Fall zu einem Ritual machen, einfach als Ausgleich und weil es uns gut tut. Das Schöne dabei, es gibt keinen anderen Ort an dem die Kinder so ausgeglichen sind, wie draußen.

Ist die „intensive Aufmerksamkeit“ die uns so fordert erst abgeschaltet, bleiben immer noch die vielen Gedanken in unserem Geist, die praktisch nie zu Ruhe kommen, die Sorgen über die Vergangenheit, die Vermutungen über die Zukunft. Wir brabbeln praktisch dauernd mit uns selbst. Noch haben wir in unserem Kopf nicht ganz Ruhe, selbst, wenn wir in der Ruhe der Natur sind.

Und dann endlich ganz abschalten

Und wie schalten wir dann wirklich ganz ab? Wir müssen uns auf etwas Entspannendes konzentrieren.

„Der Schlüssel liegt in einem Erlebnis, in dem wir ganz und gar aufgehen, wobei unsere vollständige Aufmerksamkeit im Wesentlichen passiver Natur ist“ (Goleman)

Wo gelingt das am Besten? Zum Beispiel mit Achtsamkeitsübungen, durch Meditation, aber auch beim Sex, beim Singen, beim Spielen mit unseren Kindern und vielem mehr.

So und am Schluss habe ich noch eine Übung für uns:

Übung: Tätigkeiten bewusst starten und beenden

Um zu bemerken, wie oft wir uns ablenken lassen und wie oft wir versuchen Dinge gleichzeitig zu machen, gibt es die „Übung“ etwas bewusst zu beginnen und auch bewusst aufzuhören. Das ist nicht immer leicht. Ich zum Beispiel reagiere so automatisch, wenn das Handy klingelt oder das Kind „Mama“ brüllt, dabei müsste ich ja nicht gleich reagieren. Einfach mal läuten lassen oder ein „ich habe jetzt keine Zeit“ würde da schon helfen. Stattdessen höre ich sofort auf mit dem, was ich gerade tue und es ist oft schwierig wieder zurückzufinden. Wenn wir bewusst merken, wie viel wir eigentlich die ganze Zeit tun und vor allem versuchen noch nebenher zu machen, dann erkennen wir auch besser, wann wir dringend mal raus müssen.

Raus, um einfach mal abzuschalten.

Alles Liebe,

Birgit

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