Warum ist Muttersein nicht genug?

Mamasein (1 von 1)klein

Ich habe zwei kleine Kinder und ich liebe bloggen, außerdem finde ich meine Entrümpelideen super und ich versuche mich wahnsinnig gerne als Gärtnerin und fotografieren möchte ich lernen und und und.

Anscheinend reicht mir das Muttersein nicht und ich glaube nicht nur mir. 

Es kommt mir vor, dass jede Mutter heute irgendwie noch etwas nebenbei machen MUSS. Sowieso gleich wieder arbeiten, oder zumindest ein Buch schreiben, ein Haus bauen, zwanzig Kurse machen, zehn Taschen nähen oder eben bloggen.

Ich ja auch (also eigentlich ich an vorderster Front). Ich schreibe ja auch diesen Blog. Zu sagen ich mach’s nur für mich, einfach so, wäre gelogen. Ich will auch dass ihn wer liest, will damit ja auch etwas erreichen, weil das Mamasein alleine eben nicht genügt.

Wieso eigentlich nicht?

In einem Artikel über die App Happify stand, dass Mütter, die zu hause sind, zu den Hauptnutzern der App gehören, weil’s die quasi am nötigsten haben, also die Unglücklichsten überhaupt sind (the most unhappy group).

 Versteh ich nicht. Glück und Zufriedenheit erreicht man, indem man das Leben mit Sinn füllt, dem Leben Bedeutung gibt. Und wenn Kinder kriegen und aufziehen nicht was Sinnvolles ist, dann weiß ich nicht.

Trotzdem, ich kann es mir tausendmal vorsagen: Genieß doch das Mamasein, die Kinder werden doch so schnell groß. Heute ist das Glückskind noch drei und morgen schon ausgezogen. Wieso also noch zehn andere Sachen machen?

Aber es geht nicht.

Irgendwie kommt es nicht an. Also in meinem Hirn vielleicht schon, aber nicht in meinem Bauch.

Am Ende bin ich überfordert und kann gar nichts mehr genießen

Dass es mir nicht allein so geht, dass sich auch andere viel aufladen, les’ ich immer wieder. Die kleine Botin hat gestern geschrieben: „Perfektionismus hintanstellen. Zeit einfach Zeit sein lassen. Sich selber hören..“

Oder Sonja, sie schreibt sogar, dass sie „das Gefühl habe, keine Luft mehr zu bekommen..“ Dabei beschäftigt sie sich auch mit dem „Weniger“.

Warum machen wir (Mütter) das? Warum erwarten wir so viel von uns selbst? Oder sind es andere, die das von uns (Müttern) erwarten? Warum ist Mamasein nicht genug?

 Warum muss es immer mehr sein?

Versteht mich bitte nicht falsch, ich propagiere hier nicht „zurück an den Herd“, nur noch im Mamasein voll aufgehen. Ich möchte auf meine Projekte nicht verzichten, ich finde gut, wenn man wieder arbeiten geht. Aber ich möchte, nein, ich MUSS eine Möglichkeit finden ganz bei meinen Kindern zu sein, also so richtig, nicht nur körperlich. Ich will auch mit dem Kopf da sein und nicht dauernd an das denken, was ich noch alles machen muss oder sollte oder möchte.

Nur dann kann ich richtig Mama sein.

Wenn ich das schaffe, kann ich vielleicht ohne schlechtes Gewissen auch Bloggerin sein oder Gärtnerin oder Entrümplerin oder was auch immer.

Wie komme ich da hin?

In den nächsten Wochen werde ich

  • mich besser organisieren. Nicht um mehr zu schaffen, sondern um besser zu sehen, was wichtig ist und was nicht. Was kann ich weglassen, reduzieren, um mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • runter kommen, von dem Gedanken alles auf einmal machen zu müssen. Ich werde wieder bewusst versuchen achtsamer zu sein, das heißt im Hier und Jetzt zu sein. Wenn ich mit meinen Kindern bin, bin ich mit meinen Kindern. gärtnere ich, dann gärtnere ich. Damit das leichter wird, möchte ich wieder mehr meditieren (erstmal 5 Minuten am Tag, sonst ist das auch wieder Stress).
  • auf mich schauen. Schlaf ich genug, ess genug? Habe ich zu hohe Erwartungen an meine Mutterrolle? Kann ich die Kinder auch mal Kinder sein lassen?

Mal sehen, wie das dann klappt.

Habt ihr noch Ideen?

Macht ihr mit beim bewusst Mamasein?

Ich werde berichten, wie es weiter geht und würde mich freuen eure Erfahrungen zu hören.

Alles Liebe

vom Fräulein