An Tagen wie diesen {Gelassenheits-Übung #1}

Klebe-Zettelchen und Lobkärtchen

Manchmal ist ein Tag gut, dann wieder schlecht. Und hin und wieder ist ein Tag schlicht und einfach die Hölle… Zeit für eine Gelassenheits-Übung.

Der besagte Tag

Wir, die kleine und die große Dame, sind verkühlt – Schnupfen. Wir beide schlafen schlecht und ich stille in der Nacht gefühlte 1000 Mal. Auch tagsüber wird es nicht besser. Wir granteln uns sozusagen durch den Tag. Es folgen zwei Power naps in Form von Halb-Stunden-Schläfchen und ich bekomme es mit der Angst zu tun. Zu recht. Die kleine Dame ist total übermüdet und über die Maßen unzufrieden. Mit mir. Mit sich. Mit der Welt. Nichts kann sie aufheitern. Nicht einmal der Spielplatz. Sie quengelt, weint und brüllt.

Das ist der Punkt an dem ich mit meinen Kräften am Ende bin. Ich kauere auf dem Sofa und beschließe trotzig, dass mir jetzt einfach mal alles egal ist. Ist es natürlich nicht. Denn im selben Moment beginne ich den Tag noch einmal durchzudenken. Mein erster Gedanke:

Was habe ich bloß falsch gemacht?

Und es wird nicht besser: Habe ich sie zu früh zum Schlafen niedergelegt? Zu spät? Hätte sie vorher noch einmal was essen sollen? Vielleicht hat sie aus Hunger nicht so lange geschlafen… Ich mache mir Vorwürfe. Ganz sicher ist es meine Schuld.

Sie schläft am Abend völlig erschöpft beim Stillen ein und ich bereite mich auf die nächste Horror-Nacht vor. Aber dann…

…passiert das genaue Gegenteil. Sie schläft die Nacht durch und ist am nächsten Tag blendend gelaunt. Ich backe Zwetschken-Törtchen. Ich bin mit der Welt und mit meinem Mutterdasein wieder im Reinen.

So. Anstatt die Dinge gut sein zu lassen und mich zu freuen, dass es auch bessere Tage gibt, beschließe ich, dass es an der Zeit ist ausgiebig zu grübeln. Was war gestern los? Wieso ist heute wieder alles anders? Wahrscheinlich hatte sie Zahnungsschmerzen oder einen Schub oder beides… nein, der Schnupfen war schuld! Den hatte sie aber heute auch noch… Sie hätte einfach mehr schlafen müssen!

STOP

So geht das nicht. Bevor ich mich selbst in den Wahnsinn treibe, beschließe ich:

Ich möchte gelassener werden.

Kurzerhand schnappe ich mir einen Stapel Klebezettelchen und notiere ein paar wichtige Dinge, die mir helfen sollen, ohne Nervenzusammenbruch durch den Tag zu kommen. Ich bringe sie an einem Ort an, wo ich sie nicht übersehen kann. Auf den Zettelchen steht:

  • Tief durchatmen
  • Schultern entspannen
  • Alles geht irgendwann vorbei
  • Die Dinge sind wie sie sind

Zu meinen Zettelchen klebe ich noch ein paar Lobkärtchen. Die sind einfach spitze und ich bekomme schon beim Anbringen gute Laune. Mal sehen ob es hilft. Und ja, natürlich, manchmal muss man auch grübeln, um einer Sache auf den Grund zu gehen. Aber manchmal muss man es auch einfach gut sein lassen. Und gelassen sein. In meinem Fall: mit der kleinen UND der großen Dame.

In großer Hoffnung, dass mir das gelingt,

die Dame vom Land

PS: Vielleicht fallen euch auch noch ein paar Sätze ein, die mir (uns) helfen gelassener zu werden?

 

Weiterführende Links

Lobkärtchen gibt es hier.