Schluss mit schnell {Doku-Tipp}

schluss mit schnell

Es kommt selten vor, dass ich täglich Blogposts raus feuere aber heute muss ich, denn ich hab gestern Abend die Doku „ Schluss mit schnell“ auf arte.tv gesehen und vieles was darin gesagt wurde, lässt mich nicht mehr los.

Die Botschaft der Doku ist nicht neu, aber rennt bei mir offene Türen ein: Weg vom Egoismus unserer Gesellschaft, weg vom immer mehr, vom immer schneller, denn so zerstören wir uns und unseren Planeten (ziemlich rasch anscheinend).

Die einzige Chance die wir noch haben: Ein Umdenken wieder hin zur Gemeinschaft, zur Besinnung aufs Wesentliche.

Beim Anschauen kamen in mir ganz viele Gefühle hoch, von Ungläubigkeit („Gibt’s das wirklich, dass wir Menschen so eine idiotische Spezies sind?) bis hinzu Hoffnung und Verwunderung („Wow, was Menschen erreichen können, wenn sie sich zusammen tun“)

Ich habe dann vor dem Einschlafen noch viel über mein eigenes Verhalten nachgedacht, über die Selbstverständlichkeit, was ich alles vom Leben erwarte und auch nehme, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Wie verschwenderisch ich trotz bester Vorsätze ich immer noch bin.

Sichtweise zurecht rücken

Gestern habe ich mein Mittagessen aus selbst angebauten Bohnen gekocht. Ich musste noch welche dazu kaufen, weil ich nicht genug hatte. Den ganzen Sommer hab ich gepflanzt und gearbeitet und es geht sich nicht einmal eine ganze Mahlzeit aus, das wäre nämlich noch mehr Arbeit und nicht nur Arbeit, sondern auch Wissen, wie die Natur funktioniert, was sie braucht und wie was wo gut zusammen wächst. Nur ist das Wissen bei mir und wahrscheinlich vielen anderen verloren gegangen. Ich weiß nicht wie die Natur funktioniert. Wie auch? Ich habe im großen und ganzen gelernt, wenn ich etwas brauche, dann kauf ich es. Wo es herkommt, war nicht so wichtig. Ich kaufe den Großteil meines Essens in Plastik abgepackt, Plastik ist für mich vertrauter als die Blätter einer Bohnenranke.

Es gab Zeiten da mussten die Menschen sich auf die Gemeinschaft besinnen, alleine über den Winter kommen? Unmöglich. Nicht nach den Gesetzen der Natur zu leben? Keine Chance.

Ich bin froh darüber, dass ich heute lebe, dass ich nicht ums Überleben kämpfe, wenn meine (Bohnen-)Ernte schlecht war. Aber hie und da daran zu denken, woher die Dinge kommen, was wir alles haben (wollen) und davon wirklich brauchen, rückt vielleicht ein wenig die Perspektive zurecht.

Ach ja, und dann auch etwas tun, das wäre gut

und dafür gibt die Doku jede Menge Inspirationen.

Viel Spaß beim Schauen, bin gespannt, wie ihr sie findet.

Liebe Grüße,

Birgit

PS Noch viele weitere Videos zum Thema Wachstumsskepsis findet ihr bei Arte noch hier.
PPS bei Rebelle Upcycling hab ich gesehen, dass heute der „Tag für eine bessere Welt“ ist. Ein schöner Tag um anzufangen, die Welt ein klein bisschen besser zu machen.