Mit Kindern zur Ruhe kommen: mit diesem Ritual lässt du den Tag zufrieden ausklingen

Mit Kindern zur Ruhe kommen - mit diesem Dankbarkeitsritual lässt du den Tag zufrieden ausklingen - Fräulein im Glück - Mamablog Achtsamkeit

(Klein-)Kinder haben ist sehr anstrengend. Besonders abends oder im Urlaub. Meine liebe Freundin Judith hat dazu einen  Blogbeitrag geschrieben und ich kann mich in so vielen Zeilen wiederfinden. Nichts läuft wie geplant. Vieles ist mühsam, Abende enden immer später als gewollt und selten ist ein Urlaub wirklich ein Urlaub.

In einer Mädelsrunde kam dann ein anderes Thema auf: das ewige Vergleichen. Besonders vergleichen im Internet. Nicht immer sind die Sachen so, wie sie scheinen, das wissen wir und trotzdem lassen wir uns beeinflussen. Wir schielen hinüber, wo das Gras grad viel grüner scheint und am Ende bleibt die Unzufriedenheit: Ich mache doch schon so viel, wieso reicht das nicht aus? Was könnte ich noch besser machen, um noch mehr zu erreichen? Oder wieso erreiche ich nicht mit gleich viel Arbeit genauso viel wie XY?

Und was haben jetzt diese Themen gemeinsam?

Oft bleibt das Gefühl, es sollte besser laufen

Am Ende des Tages – egal ob im Urlaub oder daheim vor dem PC – wir bleiben oft mit dem Gefühl zurück, wir hätten noch mehr machen können oder müssen. Der Urlaub hätte erholsamer sein sollen, die Kinder wohlerzogener, wir hätten freundlicher sein, besser essen oder mehr für uns tun müssen. Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Wir sehen nicht, was wir eigentlich alles geleistet haben.

Dankbar sein – ein schönes Ritual für die Kinder & Seelenfrieden für die Eltern

In den letzten Wochen und Monaten habe ich versucht einige Tipps aus dem Buch von Linda Lantieri „Emotionale Intelligenz für Kinder und Jugendliche“ umzusetzen. Dazu gehört es, Rituale einzuführen, die es als Familie wieder möglich machen, Stille und Ruhe wertzuschätzen.

Sie schlägt vor, vor dem Essen ein Beruhigungsritual einzuführen. Ich finde das eine spitzen Idee. Oft drehen die Kinder gerade vor dem Essen noch einmal so richtig auf. Laut Buch also einfach vor jedem Essen eine Kerze anzünden und die “Aufmerksamkeit für eine Weile schweigend auf die Flamme richten”. Das beruhigt. Danach können alle reihum sagen, wofür sie heute dankbar sind.

Den Teil mit der Kerze mussten wir nur gleich mal sein lassen (ist zu sehr ausgeartet ;-)). Inzwischen haben wir das Ritual aber wunderbar umfunktioniert, es wurde daraus unser eigenes Ritual: Wenn ich die Kinder zu Bett bringe, sagen wir reihum, wofür wir heute dankbar waren oder was uns besonders gut gefallen hat. Jeder darf drei Sachen sagen (sonst artet es noch einmal aus) und ich muss (!) drei Sachen sagen (ist gar nicht so leicht).

Das machen wir jetzt täglich und es hilft uns dabei gemeinsam den Tag friedlicher und ruhiger abzuschließen und den Blick darauf zu lenken, was heute gut geklappt hat. Denn wann macht man das schon bewusst? Es ist also nicht nur für Kinder ein schönes Ritual, sondern auch für mich.

Endlich sehen was gut war und wir geleistet haben

Es zeigt mir, dass der Tag gut war und auch, dass ich sogar sehr viel geleistet habe, auch wenn ich vielleicht gefühlsmäßig noch viel mehr hätte machen können oder andere gefühlt viel besser waren als ich.

Den Kindern gefällt das „dankbar sein“ sehr gut. Sie lieben jede Art des Rituals ja sowieso. Rituale geben Sicherheit. Der Kleine (2) zählt meistens Essen auf, er ist vor allem sehr dankbar für jede Art von Süßigkeiten :-), der Große (5) ist schon für andere Dinge dankbar und verblüfft mich dabei oft, zum Beispiel mit: „ich bin dankbar, weil du meine beste Freundin bist“

Ich höre jetzt Dinge, die ich sonst nicht so oft höre.

Schöne Dinge.

Dankbarkeit – rückt alles ein bisschen zurecht

Bei meinem “dankbar sein” fällt mir oft auf, dass ich so viele „unwichtige“ Dinge mache. Wer möchte schon dankbar dafür sein, dass er ein lustiges Youtube-Video angeschaut hat? Ich bin heute sehr dankbar, dass ich ein Handy habe? – passt auch nicht ganz.

Ich sage lieber Dinge wie: „Ich bin dankbar, dass wir heute so einen schönen Tag im Garten verbracht haben, dass ihr mir beim Aufräumen geholfen habt (jaaa es kommt vor) und dass ihr so wunderbare Brüder füreinander seid.“

Ich merke, dieses kleine Ritual hat Einfluss auf mich. Einen Guten. Ich schließe den Tag jetzt leichter ab.

Positiver ab.

Neuerdings ertappe ich mich dabei, Dinge bewusst zu machen, damit ich am Abend dafür dankbar sein kann.

Und ich finde, das ist nicht das Schlechteste.

Alles Liebe,

Birgit

PS Bei Ina Rudolph habe ich hier die „Erwachsenen-Edition“ unseres Abendrituals gefunden. Sogar mit “Tagesrückblick” zum download.

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