Kinderkleidung in Schach halten

Kinderkleidung, das mit Abstand mühsamste Thema, wenn’s um’s Ausmisten, Reduzieren und Ordnung halten im Kinderzimmer geht. Manchmal wachsen die Kids so schnell aus ihren Sachen raus, dass sie überhaupt nie oder nur ganz kurz passen (Hosen), die beliebten Sachen gehen wahnsinnig schnell kaputt (Hosen) und wieder anderes liegt irgendwie dauernd am Kinderzimmer Boden herum, obwohl man das Gefühl hat, es ständig aufzuheben und zu waschen (Hosen).

Der Kasten ist prall gefüllt, oft fehlen die Stücke, die man wirklich braucht und im Endeffekt tragen die Kinder immer und immer wieder die 5 Lieblingsteile und der Rest vergammelt im Schrank. Oh, Moment, das ist ja wie bei uns Erwachsenen 😉

Es kommt nicht selten vor, dass ich ein Kleidungsstück finde, das ich vollkommen vergessen habe, toll aussieht, aber jetzt leider nicht mehr passt. Peinlich.

Und was ist der Grund? Mal wieder die Menge. Es kommt einfach so viel zusammen. Die Elternsolidarität ist sehr hoch (gottseisgedankt), so bekommen zumindest wir oft gebrauchte Kinderkleidung von Eltern, deren Kinder schon aus den Sachen hinausgewachsen sind, dann gibt es (auch gottseisgedankt) Großeltern oder Verwandte, die gerade für Kinder besonders gerne einkaufen, aber eben auch, wenn gerade nichts benötigt wird und mir passierte es nicht selten, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, was in einer „Saisonkiste“ im Keller noch so liegt und ich bekomme einen Rappel und kaufe etwas, obwohl es eigentlich eh im Keller auf seine Abholung wartet.

Gleich vorweg: Ich habe noch nicht die perfekte Lösung gefunden. Langsam fange ich mich an damit abzufinden, dass Kinderkleidung einfach ein ewiges Aussortieren ist, bis die Kinder „ausgewachsen“ sind. Trotzdem ist es in den letzten Monaten besser geworden und ich möchte euch unser System vorstellen.

Marie Kondo und „the Minimalist Game“ im Kinderkleiderschrank

Mithilfe der Marie Kondo’schen Methode habe ich schon meinen Kleiderschrank aussortiert und umorganisiert und bin damit immer noch zufrieden. Das Prinzip ist ganz einfach: Einmal alles auf einen Haufen, behalte nur, was Dich glücklich macht, hast du Zweifel, dann weg damit (also verkaufen oder spenden).

Genau das Gleiche habe ich mit dem Kinderkasten gemacht:

  • Einmal alles auf einen Haufen und dann los. Ich habe meinen Sohn nicht befragt, was ihn glücklich macht, ich weiß er hat ein paar Lieblingsleiberl, Pullover und Hosen und den Rest habe ich entschieden. Je nach Alter, Lust und Laune und wie wichtig Kleidung für dein Kind ist, könnt ihr das ja gemeinsam machen.
  • Mein Ziel war, wirklich im Kleiderkasten nur das aufbewahren, was jetzt gerade gut passt und gerne getragen wird oder wirklich gebraucht wird. Keine Sachen, die erst in 100 Jahren passen und die Sicht aufs Lieblingsteil verstellen, keine Westen mehr, die wir geschenkt bekommen haben und die doch nie angezogen haben etc.
  • Ich habe also erst mal alles aussortiert, was nicht mehr passt, was irgendwie repariert gehört. Danach habe ich nach Marie Kondo nach dem Glücksfaktor von Marie Kondo entschieden. Macht es mich (oder das Kind glücklich) ja oder nein.
  • Dinge die gerade nicht passen, gebe ich in Kisten, die nach Größen geordnet sind, in die gebe ich dann sowohl Wintergewand als auch Sommergewand. So kann ich bei Bedarf schnell auch im Keller mal eine Hose finden, falls eine Größere gebraucht wird.
  • Danach war der Kinderkasten schon sehr reduziert. Aber immer noch gab es von manchem mehr als meine Kinder benötigen (z.B. Pullover, wahnsinnig viele Socken) und von anderem immer noch nicht genüg (Hosen). Ich habe also für mich eine Menge definiert, die zurückbleibt, den Rest gebe ich – obwohl passend und absolut in Ordnung – in eine Kiste (beschriftet mit der Kleidungsgröße).

Übrig geblieben sind pro Kind:

5 Kurzarm Leibchen
5 Langarm Leibchen
6 Unterleibchen
7 Unterhosen
4 Strumpfhosen/Lange Unterhosen
2-3 Jogginghosen
3-4 Hosen
3 Kurze Hosen
5 Paar Socken
2 (dünnere Pullover)
2 (dickere Pullover)
2 Winterjacken
1 Übergangssommerjacke
1 Regenjacke
1 Gatschhose
1 Skihose
2 Hauben
2 Paar Handschuhe
1-2 Schals
2x Schlafsachen

Auf einmal ging alles problemlos in den Schrank. Vorher musste ich entweder Winter- und Sommersachen außerhalb der Saison im Keller zwischenlagern. Diese Kisten gibt es nicht mehr, jetzt gibt es nur noch Größenkisten. Und ich sage euch, es gibt immer noch Sachen, die wir nicht verwenden. Natürlich ist es eine Liste, die jetzt für uns gut passt, das kommt auch immer auf die Phase an, in der die Kinder gerade sind. Etwa in der Phase des Sauberwerdens kann es nicht Schaden ein paar Unterteile mehr zu haben. Der Kleine braucht auch mehr Pullover als der Große, weil er noch nicht so treffsicher Essen kann. Es ist bisher ein einziges Mal vorgekommen, dass ich etwas aus der „zu viel“ Kiste genommen habe.

Ich wasche übrigens ca. 2x in der Woche.

Seitdem ich mir einmal diesen Überblick verschafft habe und erkannt habe, wie viel gute Kinderkleidung wir haben, die nie genutzt wird, versuche ich jetzt sehr konsequent nur noch ins Haus zu lassen, was wir brauchen (das ist der schwerste Teil). Auch unsere Verwandten bitte ich, dass sie bitte keine Spontankäufe mehr machen (auch keine Socken ;-))und dafür wünsche ich mir explizit was wir brauchen, das kann manchmal auch gar nichts sein, manchmal wachsen sie wieder so schnell, dass wir doch auch mal zwischendurch was brauchen können, auch das sage ich und meine Mutter freut sich, wenn sie losziehen kann 😉

Es geht auch ein bisschen um eine Grundsatzfrage: Müssen schon die Kinder den neuesten Trends hinterherrennen. Brauchen sie wirklich 5 coole Jacken? Ich habe mich dagegen entschieden, natürlich kaufe ich auch Sachen, die Kinder wachsen sehr schnell, dann entweder beim Flohmarkt oder sehr ausgewählt, es gibt so schöne tolle Shops. die faire und schöne Bio-Mode für Kinder anbieten z.B. onefineday.at oder ich liebe ja Bloempje besonders, dort gibt es z.B. aus originalen Retrostoffen geschneiderte Kinderkleider. Aber ich kaufe ausgewählt, die Stücke die wir wirklich brauchen und damit rennen sie halt rum, bis sie zerfallen oder nicht mehr passen.

Ich habe einmal den Tipp bekommen, mit Freunden doch eine Modeschau/Kinderkleidertauschparty zu organisieren, dann sieht man gleich was noch passt und was nicht, kann man geich untereinander weitergeben. Das möchte ich unbedingt mal ausprobieren.

Alles in allem kommen wir mit diesem System gut zurecht. Ich habe so alles recht gut im Blick, aber trotzdem mache ich etwa 2-3x im Jahr eine größere Ausmistaktion, wo auch die Kids anprobieren müssen, ob ihnen noch alles passt.

Kinderkleidung reduzieren, Kindern die Auswahl erleichtern

Natürlich mache ich das alles, um hauptsächlich mir die Arbeit zu erleichtern, aber auch hier ist der Grundgedanke auch den Kindern die Auswahl und das Anziehen zu vereinfachen (und damit wieder mir Arbeit zu ersparen ;-)) Im nächsten Post zeige ich euch dazu, wie unsere Kinderkleidung aufbewahrt wird und was unsere besonderen „Problemzonen“ sind und wie ich versuche, sie in Schach zu halten (mehr oder weniger erfolgreich).

Wie reduziert ihr eure Kinderkleidung? Was ist euer System? Lagert ihr Große wie kleine Kleidung in einem Kasten oder müsst ihr auch mit dem Keller arbeiten?

Alles Liebe,

Birgit

PS:

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