Kindergeburtstag: 10 Ideen, wie man einfach, nachhaltig und stressfrei feiert

Kindergeburtstag: 10 Ideen, wie man einfach, nachhaltig und stressfrei feiert - Fräulein im Glück - nachhaltiger Mamablog

Bei uns ist bald wieder „Geburtstagsmarathonzeit“, dauernd hat wer Geburtstag, beide Kinder sogar knapp hintereinander und ich sage es nur ungern, auch Weihnachten ist nicht mehr weit.

Geburtstagsfeste bedeuten immer auch Stress

So schön Kindergeburtstage auch sind, so gerne wir sie feiern, sie sind oft verbunden mit:

1) vielen, (manchmal) unnötigen Geschenken, die nur viel Müll produzieren und für die Kinder schon nach ganz kurzer Zeit nicht mehr interessant sind, in der Ecke liegen und damit einfach nur das Chaos und die Unordnung zu Hause vergrößern

2) viel Stress rund um die Planung und Organisation der Kindergeburtstage, wenn man nicht nur für die eigenen Kinder Geschenke besorgen muss, sondern auch kleine Geschenksäckchen für die Gästekinder, Deko oder Kostüme.

3) Stress rund um die Geburtstagsfeste bei anderen, bei denen das eigene Kind eingeladen ist und für die man noch Last-Minute Besorgungen machen muss.

Einfacher ist stressfreier, kindgerechter & umweltfreundlicher

Kinder (vor allem Kleine) sind mit so wenigen Dingen zufrieden. Natürlich will auch ich, dass meine Kinder einen schönen Geburtstag feiern, dass ihr Freunde gerne kommen, weil sie eine coole Party erwartet. Aber übertreiben möchte ich nicht. Ich habe schon Mottopartys mit Plastikkostümen aus China für 3-Jährige gesehen.

Das ist alles unnötig.

Ist es nicht genug, einfach zusammenzukommen und gemeinsam zu feiern? Das Familienleben ist manchmal so durchgeplant und hektisch und Kindergeburtstage sowieso, wieso dann nicht einfach gemütlich und einfach feiern? So, dass wirklich alle ihren Spaß haben, auch die Eltern?
Nicht selten sind Kinder von den Erwartungen der Eltern und dem ganzen Trara drumherum total überfordert.

Kindergeburtstag Ideen: Wie du einfacher, nachhaltiger & stressfreier feiern kannst

Ich setzte deshalb auch beim Kindergeburtstag auf Reduktion, ich versuche Unnötiges wegzulassen und dafür mehr Raum für Spaß zu lassen. Hier sind meine Tipps, die sich in den letzten Jahren gut bewährt haben:

Der eigene Kindergeburtstag

  1. Wie viele Kinder soll ich einladen? Ich finde die Altersregel ganz angenehm. Pro Jahr ein Kind: Mein Sohn wird sechs, wir werden maximal 6 Kinder einladen, wenn überhaupt. Weniger ist mir lieber und bei der Anzahl feiere ich definitiv nicht mehr in der Wohnung 🙂 
Unter drei Jahren haben wir überhaupt keine Kinderpartys veranstaltet.
  2. Nicht zu viele Geschenke und wenn, dann bitte nur Secondhand: Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal damit begonnen den Eltern der eingeladenen Kinder vorab Emails zum Thema Geschenke zu schreiben. Der Text lautete so: „Wenn ihr L. etwas schenken wollt, dann bitte nichts Neues kaufen, vielleicht hat XY etwas cooles, mit dem er (oder sie) nicht mehr spielt und das er L. gerne schenken möchte. L. freut sich auch über Gebrauchtes und Ich finde es immer sehr schade, wenn Neues bald in der Ecke liegt vielleicht findet ihr ja was. Wenn ihr überhaupt nichts findet, dann kauft doch bitte nur „Verbrauchbares“ also Knetmasse, Stifte etc.“
    Manche Eltern haben etwas verwundert reagiert und andere fanden die Idee gut, ein Vater sagte mir sogar, dass er das genauso sieht und er es wichtig findet, dass Kinder solche Vorbilder haben. Das fand ich ein schönes Kompliment.
    Einige der Kinder haben sich dann richtig viel Mühe gemacht, aus ihren Sachen etwas Besonderes für meinen Sohn auszusuchen. Schließlich wurde ja nicht last Minute irgendetwas gekauft, sondern wirklich aus den eigenen Sachen überlegt etwas geschenkt.
  3. K(l)eine Geschenke für Gäste: In letzter Zeit ist es üblich geworden den Gästekindern beim nach Hause gehen etwas mitzugeben. Hey, es gibt eine Party, ist das noch nicht genug? Trotzdem gehen die Kids nicht mit leeren Händen bei uns hinaus, wenn wir Spiele spielen bekommen sie kleine Süßigkeiten und für die Schatzsuche, suchen meine Kinder vorher aus ihren Sachen ein paar Kleinigkeiten heraus (kleine Autos, alte Überraschungseierfiguren oder Murmeln) das kam letztes Jahr sehr gut an und wir sind wieder ein bisschen was los 😉 Wer sich die Mühe machen will, kann mit den Kindern als Party-Spiel auch etwas basteln, was sie mit nach Hause nehmen können. Wir haben einmal einfache Origami-Tiere gefaltet und jeder hat seines mitgenommen.
  4. Wie man die Geschenkeflut bei den Verwandten eindämmen kann, darüber gab es bei mir schon einmal diesen Gastbeitrag, der immer noch aktuell ist.
  5. Kindergeburtstag – ganz zero waste: Keine Plastikbecher, Plastikteller, Wegwerfservietten. Ja, es ist einfacher Wegwerfgeschirr für eine Kinderparty zu besorgen. Aber vor Wegwerfsachen haben wir keinen Respekt (das habe ich neulich bei einem Vortrag der Zero Waste-Ikone Bea Johnson gehört und es stimmt). Wir verwenden davon viel mehr und am Ende schmeißen wir unser Geld direkt in den Müll, denn wir haben etwas gekauft nur, um es anschließen gleich zu entsorgen. Was bringen wir damit unseren Kindern bei?
    Wir verwenden einfach normales Geschirr für unsere Partys und in Zukunft auch nur noch Stoffservietten, das ist zwar nicht so bequem aber auch nicht so viel mehr Arbeit, weil man mit dieser Art von Geschirr und Besteck einfach sorgsamer und weniger verschwenderisch umgeht.
  6. Geschenkpapier aus Kinderkunst
    Nur weil Geschenke Secondhand sind, können sie trotzdem schön und vor allem persönlich verpackt sein. Ich verwende dazu oft alte Kinderkunstwerke, Verpackungsmaterial, Poster oder schöne Magazinseiten, wenn das Geschenk nicht zu groß ist.

    Kindergeburtstage bei anderen

  7. Auch bei Kindergeburtstagen, bei denen meine Kinder eingeladen sind, halte ich es so wie bei unseren Feiern. Entweder nehme ich bei Flohmärkten gebrauchtes (aber gut erhaltenes) Spielzeug mit und hebe es bis zum passenden Moment auf oder ich bitte meine Kinder, dass sie ein Geschenk aus ihren Sachen aussuchen. Das ist jedenfalls viel persönlicher und gefällt meinen Kindern sehr gut.  Der Große ist sogar schon so weit, dass er Kindern, die einfach so zu Besuch kommen, jetzt immer eine Kleinigkeit schenkt.

    Wenn die Kinder nichts hergeben wollen

  8. Ich höre immer wieder, dass Kinder nichts von ihren Sachen hergeben wollen und ich verstehe das, weil auch mein Sohn anfangs nicht hergeben wollte. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man es immer wieder probiert und ihnen dabei hilft (sie auf Dinge hinweist, die sie gar nicht mehr bespielen), ihnen ein bisschen Zeit gibt, darüber nachzudenken, dass es dann immer besser funktioniert und sie dann schon völlig selbstständig Dinge auswählen.

    Die Kiste im Keller

  9. Und wenn alle Stricke reißen, dann haben wir im Keller eine Kiste an Sachen, die ich eigentlich schon für den nächsten Flohmarkt gerichtet habe. Dort können sich die Kinder dann etwas für sich aussuchen (sie haben meistens schon vergessen, dass es irgendwann eh mal ihnen gehört hat) und auch etwas fürs Geburtstagskind und dann sind alle glücklich 🙂

    Ein letzter Tipp von Bea Johnson

  10. Bea Johnson selbst hat erzählt, dass ihre Kinder nur ihre Lieblingsdinge besitzen. Wollen ihre Kinder etwas Neues, dann verkaufen sie erst altes Spielzeug und um das Geld können sie sich etwas Neues (Gebrauchtes) kaufen. Finde ich gut und vor allem für ältere Kinder sehr interessant.

Wie feiert ihr die Geburtstage eurer Kinder? Habt ihr schon Erfahrungen gemacht, wie ein Geburtstag mit ein bisschen weniger bei den Kindern ankommt?

Ich freu mich auf eure Erfahrungen.

Alles Liebe,

Birgit

Foto von Unsplash

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