Ich höre auf meine innere Stimme {Mütter-Mantra der Woche #2}

Manchmal beschließ ich was und dann tu ich’s auch. Egal was andere sagen. Dann sind mein Kopf und mein Bauch vollkommen überzeugt, dann sind Entscheidungen ganz leicht.

Aber dann gibt es immer wieder Sachen, da lass ich mir reinreden. Da versucht mir meine innere Stimme was zu sagen, aber ich hör nicht hin, weil andere was anderes sagen, weil es halt anders gehört oder weil jemand mal blöd schaut. Dann fang ich an, an mir zu zweifeln.

Das große Glückskind zum Beispiel, das hab ich gestillt, bis er zwei war. Ich habe immer gedacht, dass ich mit 6 Monaten abstillen werde, so wie man’s halt macht, ist sicher kein Problem. Nur das Glückskind hat sich das nicht so gedacht. Den Brei konnte ich mir in die Haare schmieren (wortwörtlich).

Also hab ich weiter gestillt und in Wirklichkeit hat es auch für mich gepasst. Stillen ist so wunderbar praktisch und hat das Glückskind noch lange unkompliziert in das Land der Träume verfrachtet (das waren noch gemütliche Abende!)

Doch je älter das Glückskind wurde, desto seltsamer kam ich mir vor. Ich würde dem Kind nichts Gutes tun, gab es da schon zu hören, „verhätschelt“ sei er und „Mamafixiert“.

Nach außen hin, da hatte ich schon noch meine Argumente und gelesen hatte ich natürlich auf viel drüber, also hatte ich immer eine Antwort für Kritiker, aber innerlich, da war ich ganz hin und her gerissen. Da fängt dann auch an die innere Stimme leiser zu werden. Und eine andere Stimme kommt dazu:

Ist mein Gefühl noch richtig? Passt es wirklich noch? Abstillen oder nicht? Ich meine, wäre ja schon mal wieder schön es so richtig krachen zu lassen.

Also hab ich’s dann versucht mit dem Abstillen. Zwei Nächte hat es gedauert, durchgequält haben wir uns, das Glückskind und ich. Geweint hat er und ich war auch schon voll daneben, weil ich so ein Schlafdefizit hatte.

Aber es hat was gebracht. Meine innere Stimme war auf einmal wieder ganz klar und laut. Gut gehört hab ich sie und sie hat gesagt: „Still doch weiter. Der richtige Zeitpunkt kommt schon noch.“

Und so hab ich’s dann auch gemacht. Ich hab weitergestillt.

Seitdem mach ich eines, wenn ich unsicher werde (egal bei welchem Thema), wenn ich zu zweifeln beginne, weil alle herum es immer viel besser wissen, dann versuch ich meiner inneren Stimme zu sagen: „Red lauter bitte!“ und das macht sie dann (oft) auch.

Das Mantra für diese Woche ist also:

Mütter_Mantra 2

Übrigens als es dann so weit war, als ich nicht mehr stillen wollte und das Glückskind irgendwie auch nicht mehr, da ging dann alles wie von selbst.

Hat sie also doch recht gehabt, meine innere Stimme.