Gastbeitrag: Geschenkeflut vermeiden {weniger ist mehr im Kinderzimmer #3}

Pierre Wolfer
Pierre Wolfer

Weniger ist mehr im Kinderzimmer, da bin ich mir inzwischen sicher. Ich hab für mich einen guten Umgang mit den vielen (Kinder-)sachen gefunden. Und jetzt? Ja jetzt gibt es immer noch die anderen. Die Verwandten und Bekannten, die es wirklich gut meinen, aber trotzdem viele Geschenke bringen, die schnell ungenutzt herumliegen. Nina von MinimalismusFamilie hat in einem ausführlichen Beitrag ihre Vorschläge im Umgang mit Geschenken zusammengefasst und ich darf den Beitrag hier noch einmal als Gastbeitrag bringen. 

Gastbeitrag: Geschenkeflut vermeiden

Ihr kennt das Problem sicher auch? Nach Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern sowie an den Geburtstagen der Kinder gibt es einen Haufen Geschenke unterzubringen. Oftmals quetscht man es noch in die Kisten oder kauft manchmal sogar noch ein neues Regal. Am Anfang spielen die Kinder häufig mit den neuen Sachen, danach gehen sie in dem ganzen restlichen Spielzeug unter. Wie kann man so etwas vermeiden?

Geschenkeflut regulieren

  • 4-Geschenke-Regel: Want, Need, Wear, Read. Wo genau ich es zum ersten Mal gelesen habe, weiß ich nicht mehr. Aber es ist eine tolle Regel für Eltern.. Das Kind bekommt einen Herzenswunsch (meist Spielzeug) erfüllt, eine Sache, die es dringend braucht (z.B. eine Sporttasche), etwas zum Anziehen und etwas zum Lesen. Das reicht auch völlig.
  • Kindergeburtstag erst ab 3 Jahren. Für Kinder unter 3 Jahren ist es einfach zu viel, eine große Feier zu veranstalten. Sie sind oft mit den vielen Leuten und der ganzen Aufmerksamkeit überfordert. Familie willkommen, aber man sollte es im kleinen Kreis belassen. Für später ist eine gute Regel, höchstens so viele Kinder einladen, wie alt das eigene Kind wird. Vorteil: Es bekommt dann auch weniger Geschenke.
  • Geschenkeliste für die Gäste. Entweder vom Kind oder zusammen mit den Eltern erstellt. So garantiert man, dass es Geschenke gibt, die das Kind auch mag. Und wenig dabei ist, was dann hinterher nicht bespielt wird.
  • 1 Geschenk pro Gast. Simple Regel, aber so vermeidet man, dass an dem Riesenbagger noch ein Plüschtier hängt. Von Letzterem bekommt man im Laufe der Jahre einfach Unmengen.
  • Verbrauchbare Geschenke. Gerade für Besuche zwischendurch oder auch für kleine Anlässe wie Ostern und Kindertag kann man die Regel einführen, dass nur Geschenke mitgebracht werden dürfen, die verbraucht werden können. Materialien zum Malen wie Bunt- und Wachsstifte, weiße Blöcke und Malbücher, Pinsel und Farbe oder Straßenkreide. Bastelzubehör wie Klebstoff, Buntpapier, Stempel oder Sticker. Etwas zum Modellieren wie Knetmasse, Schnitzholz oder Ton. Oder andere Dinge zum kreativ sein Bänder oder Perlen. Das Kind kann damit Spaß haben und es nimmt im Laufe der Zeit immer weniger Platz weg, da es sich aufbraucht.
  • Erlebnisgeschenke. Kino, Klettern, Erlebnisbad, Töpfern, Reiten, Freizeitpark, Zoobesuch, Indoorspielplatz, Fotografiekurs. Nur einige Beispiele. Kinder freuen sich riesig über solche Geschenke. Klar, man hat nichts Materielles, was man dem Kind am Ehrentag überreichen kann. Aber es wird die Zeit beim Erlebnisgeschenk nicht vergessen. Vorteil in jedem Fall: Es kommt kein neues Zeug ins Haus.
  • Gratisgeschenke ablehnen. Ein Plüschtier beim Kauf eines Paar Schuhes, eine Figur aus dem Ü-Ei oder dem FastFood-Menü. Bei Kindern gern gesehen, jedoch ist die Freude von kurzer Lebensdauer. Ablehnen ist der erste Schritt. Regel für ältere Kinder: Wenn sie das Gratisgeschenk gern mit nach Hause nehmen wollen, müssen sie dann ein Spielzeug oder eine Figur von einem vorherigen Mal abgeben. Die Kinder werden es sich ernsthaft überlegen, ob sie das Gratisgeschenk wirklich wollen.

Wichtig ist, konsequent mit den Gästen zu sein. Insbesondere Omas oder in unserem Fall auch die Uroma geht es zu überzeugen. Aber nach einiger Zeit, wird das von allein laufen bzw. werden sie Rücksprache mit den Eltern treffen.

Vorhandenes Spielzeug in Schach halten

Irgendwann haben die meisten Kinder schon genug Spielzeug. Meine besitzen jetzt schon viel. Und sie wachsen ja auch aus Spielzeug raus. Und statt durch Kauf von neuen Kisten und Schränke sollte man Platz für Neues durch Weggabe von Altem schaffen. (Falls noch Geschwisterkinder geplant oder bereits vorhanden sind, können die Besten auch aufgehoben und verstaut werden).

  • Altergerechtes Spielzeug darf bleiben. Spielzeug, aus dem die Kinder schon rausgewachsen sind, müssen nicht im Kinderzimmer bleiben. Regelmäßiges Aussortieren hilft. Insbesondere bei kleinen Kindern. Dort nimmt man es am besten noch selbst in die Hand. Und wer Angst hat, ein geliebtes Spielzeug einfach wegzunehmen, packt es zunächst nur weg und wartet einen Monat. Wenn das Kind es bis dahin nicht vermisst hat, dann braucht es es nicht wirklich.
  • Eins-Rein-Eins-Raus-Regel. Ab einem bestimmten Alter können die Kinder verstehen, dass für eine neues Spielzeug ein altes gehen muss. Und es werden sich bestimmt einige Sachen finden, für die sie sich nicht mehr interessieren oder die eventuell auch schon kaputt sind.
  • Spielzeug spenden. Mit älteren Kindern kann man vor Weihnachten und Geburtstagen eine Tradition anfangen. Spielzeug aussortieren, um Platz zu für spätere Geschenke zu schaffen. Das was nicht mehr gewünscht wird, kann dann Kinderheimen oder Hilfsorganisationen spenden. So lernen Kinder auch, dass es einigen Kindern viel schlechter geht als ihnen.
  • Eigenes Spielzeug als Geschenk. Gerade wenn man in der Familie oder im Freundeskreis jüngere Kinder hat, dann können die eigenen älteren Kinder ihre nicht mehr altersgerechten Spielsachen verschenken. Sie schenken somit etwas Eigenes. Und meist sind sie sogar stolz, dass damit weiter gespielt wird. Kenn ich aus eigener Erfahrung, denn unsere Kinder erhalten oft von den Kindern meiner Cousine Geschenke. Vorteil für die Eltern der gebenen Kinder: Kein Geld für Geschenk ausgegeben und Spielzeug reduziert. Und irgendwann ist auch das empfangende Kind soweit und kann Spielzeug weggeben.
  • Altes Spielzeug verkaufen. Kinder, die etwas aussortieren, können ihre Sachen auch verkaufen, um sich danach eigene Wünsche zu erfüllen. So kann man Kindern, den Umgang mit Geld beibringen und gleichzeitig die Ausmaße im Kinderzimmer in Schach halten.

Und nicht vergessen: Das größte Geschenk ist die Anwesenheit und Aufmerksamkeit der Eltern oder der Gäste. Gemeinsames Spielen und das Eingehen auf das Kind ist unbezahlbar und macht es glücklich. Dazu passt ganz gut die Nivea-Werbung vom letzten Weihnachten.

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Vielen Dank Nina für diesen Beitrag ! Hier geht’s zu ihrem Blog.

Alles Liebe vom Fräulein