Checklisten: Richtig anziehen bei kaltem Wetter

Neulich hab ich das große Glückskind vom Kindergarten abgeholt. Gleichzeitig mit mir kam Mias* Opa. Mia hüpfte ihm in der Stumpfhose entgegen.

Opa: „Mia, hast du noch eine Hose oder einen Rock?“
Mia: „Nein“
(Draußen hat es minus 5 Grad)
Opa: „Das glaub ich nicht. Wo ist deine Hose?“
Mia: „Hab ich keine.“
Opa (zeigt auf die Regenhose): „Na das wird deine Hose sein, ziehen wir die an.“
(Draußen hat es minus 5 Grad)
Glücklicherweise kam dann noch Mias Oma, die die drohende Nierenbeckenentzündung mit dem Auffinden der Skihose abwenden konnte.

Kinder richtig anziehen, ist eine Wissenschaft**

Vielleicht ist es nur ein gemeines Vorurteil, aber mir kommt (subjektiv) vor, dass Männer (Väter, Opas, Onkel), die Tendenz haben, Kinder zu wenig anzuziehen. Woran das liegen mag, weiß ich nicht. Vielleicht ein anderes Wärme-/Kältempfinden? (Minus 5 Grad wie plus 50 Grad), Experimentierfreude? Ein geheimes Wissen über die besondere Kälteunempfindlichkeit von Kindern?
Jedenfalls ist Mias Opa kein Einzelfall.
Hingegen neigen Omas oft dazu die Enkerl zu dick einzupacken. (Mütter als allwissende Geschöpfe machen nie etwas falsch)

Ich habe daher zwei Checklisten erstellt, um die richtige Kleidungswahl passend zum Wetter zu erleichtern.

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Wenn es regnet, können Regenstiefel nicht schaden.

Checkliste für Väter, Opas, Onkel etc.

  1. Außentemperatur beachten (es zählen die Fakten! Thermometer einbeziehen, empfohlen ist im Zweifelsfall die Benutzung der Wetterapp)
  2. Wenn es draußen nass ist, könnte dies bedeuten, dass es regnet. Lackenbildung beachten und dazu passendes Schuhwerk wählen.
  3. Sollte die Außentemperatur weniger als 15 Grad betragen, sind Sandalen oder Flipflops wahrscheinlich nicht die geeignete Fußbekleidung.
  4. Bei Außentemperaturen unter 10 Grad und darunter sind auf jeden Fall ein Pullover UND eine Jacke empfehlenswert.
  5. Wenn die Anzahl der Kleidungsschichten als passend zum Wetter erscheint, dann eine mehr anziehen (besser vielleicht zwei)
  6. Bei kleineren Kindern die Temperatur im Nacken kontrollieren (sollte lauwarm sein), ältere Kinder nach ihrer Meinung fragen, eisige Finger oder blaue Lippen könnten, auf eine Fehleinschätzung der Außentemperatur hindeuten.

Checkliste für Omas

  1. Frühling und Herbst sind nicht Winter.
  2. Die mitteleuropäischen Winter benötigen keine Antarktis-Expeditionsausrüstung.
  3. Meistens genügt eine Haube. Pelzmützen sind nicht nötig.

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    Eine Haube ist gut, zwei sind nicht besser.
  4. Bitte Kleinkindern keine Kleidungsstücke oder Decken auf das Gesicht legen (außer vielleicht bei arktischen Stürmen). In der Regel genügt eine Kältecreme.
  5. Wenn die Anzahl der Kleidungsschichten als passend zum Wetter erscheint, dann auf jeden Fall eine Schicht weniger anziehen (besser vielleicht zwei).

(Checklisten ohne Gewähr)

*Name vom Fräulein geändert.

**Dieser Beitrag ist auf gar keinen Fall als Wink mit dem Zaunpfahl für eine gewisse Person in unserem Haushalt zu verstehen.

Alles Liebe,

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