Bewusst schenken: Gute Vorsätze im Praxistest

happy birthday (1 von 2)

Wir haben einen Feiermarathon hinter uns. Insgesamt 4x hat das Glückskind Geburtstag gefeiert. Ist ja auch schön.

Und anstrengend.

Auf jeden Fall habe ich konsequent versucht meine eigenen Tipps von hier und hier einem Praxistest zu unterziehen. Kann man es schaffen, weniger (Spiel-)Sachen zu bekommen, ist es möglich bewusster zu schenken und damit weniger Gerümpel anzuhäufen, weniger Ramsch zu kaufen, der meistens 100 Jahre nicht verrottet, oft bedenkliche Stoffe enthält und andere Menschen irgendwo auf dem Planeten ausbeutet? Geht das?

Fazit: Ich muss meine Strategie anpassen

Am eigentlichen Geburtstag hat das Glückskind von mir Süßigkeiten und Ölkreiden bekommen, beides etwas, was er verbrauchen kann und was dann nicht ungenützt herumliegt. Er hat mich zwar schon gefragt, wo seine anderen Geschenke sind, war aber dann echt glücklich mit seinen Ölkreiden.

Im Kindergarten hat das Glückskind natürlich auch gefeiert. Da hat er dann ein kleines Maxerl bekommen, ok eine kleine Aufmerksamkeit, wurde auch fleißig bespielt, liegt aber etwas weniger fleißig schon unbeachtet in einer Kiste (wahrscheinlich bis sich das Glücksbaby anfängt, dafür zu interessieren).

Mit Oma und Opa war’s dann schon schwiergier. Ich habe gebeten, dass alle nur maximal ein Geschenk pro Person bringen, lieber noch weniger. Ging natürlich nicht. Am Ende kam eine Diskussion heraus und ich habe beschlossen aufzugeben, ich glaube die Einstellung der Großelterngeneration ist einfach eine ganz andere. Es ist ihnen das Schenken (und Dinge anhäufen?) einfach so wichtig und ich habe mich entschlossen, nichts mehr zu sagen. Es kommt nur zum Streit, das vermiest allen das Fest.

Stattdessen werde ich versuchen einen anderen Weg einzuschlagen und Vorschläge für faires und nachhaltiges Spielzeug oder für grüne Kindermode zu bringen.

Bleibt noch ausmisten und weiterschenken

Außerdem merke ich, dass das Glückskind sehr wohl bereit ist, auch Sachen wieder herzugeben, die es gar nicht mehr braucht. Bei den letzten “Ausmistrunden” hat er immer wieder freiwillig gesagt „Schau mal, für unsere Flohmarktkiste“, außerdem kann ich es inzwischen für mich gut verantworten, Dinge, die absolut nur rumliegen würden, gleich weiterzuschenken.

Ich habe neulich im Buch „Feng Shui, gegen das Gerümpel des Alltags“ von Karen Kingston gelesen und da stand zu diesem Thema:

„Sie können ein Geschenk wertschätzen, ohne es zwingend behalten zu müssen […] Probieren Sie es mit einer völlig neuen Philosophie: Wenn Sie jemanden etwas schenken, geben Sie es mit Liebe und lassen Sie los. Gestatten Sie anderen die Freiheit, damit zu tun, was sie wollen.“

Und diese Freiheit nehme ich mir jetzt, wenn Geschenke in unser Haus kommen und gleich von Anfang an unbeachtet bleiben, ist es doch besser, es geht gleich weiter an jemanden, der es wirklich brauchen kann, oder?

Die letzte Feierlichkeit war dann gestern, bei uns zu Hause mit einigen Kindergartenfreund*innen, ich habe niemanden bezüglich meiner Geschenkewünsche etwas gesagt und es kamen dann ganz von selbst wirklich sehr praktische Geschenke: Knetmasse, Kaugummi, eine Zahnbürste und ein sehr liebes Spiel.

Übrigens werde ich erst wieder eine Kinderparty zu Hause veranstalten, wenn wir wirklich eine Minimalismus-Familie geworden sind. Die Kinder haben alle (!) Spielsachen in der Mitte des Kinderzimmers aufgehäuft und mit Essen, Dekomaterial und Knetmasse vermischt, nach der Feier habe ich mich kurz mit dem Gedanken gespielt, einfach alles niederzubrennen und das Land zu verlassen.

Als ich übrigens das Glückskind gefragt habe, was seine Lieblingsgeschenke waren, antwortete er mir: „Die Zahnbürste, wenn meine kaputt ist, dann habe ich jetzt gleich eine neue“.

So leicht sind (kleine) Kinder zufrieden.

happy birthday (2 von 2)

Alles Liebe,

Birgit (Fräulein im Glück)