Bewusst Atmen (Gelassenheits-Übung #2)

unsplash_Logan_AdermattMein Tag rauscht oft so schnell an mir vorbei, dass ich nicht weiß wie mir geschieht. Eben hat die kleine Dame noch ihr Frühstück bekommen, schon ist es wieder Zeit schlafen zu gehen. Zwischendurch ergibt sich kaum die Möglichkeit einer Pause. Die erste Gelegenheit durchzuatmen, innezuhalten ist der Abend und zwar der Moment in dem ich im dunklen Kinderzimmer sitze und mein Kind das letztes Mal vor der Nacht stille. Sobald ich die kleine Dame zum Schlummertrunk angelegt habe, tritt automatisch ein Gefühl der Entspannung ein. Ich atme durch und schaue meinem Kind dabei zu, wie es langsam zur Ruhe kommt.

Das ist einer dieser Momente absoluten Glücks

Leider gelingt es mir meistens nicht, diesen Moment noch ein paar Minuten länger zu bewahren. Denn während ich meinem Kind die Hand halte und es langsam in den Schlaf findet, denke ich bereits an das Abendessen, meine Pläne für den nächsten Tag, die Wäsche, und tausend andere Dinge. Ich erstelle imaginäre To-do-Listen und Zeitpläne.

Entspannung adé

Dann fällt mir etwas ein. Ein Artikel, den ich in der letzten Ausgabe des Flow gelesen habe. Er handelt vom „Einatmen und Ausatmen“. Der folgende Gedanke daraus hat mich zu einer neuen Übung inspiriert.

Gelassenheit durch bewusstes Atmen

Die Atmung hat nicht nur Einfluss auf unseren Körper, sondern auch auf unsere Psyche. Wer entspannt ist, atmet ruhig und wer ruhig atmet, entspannt sich. Automatisch. Eine großartige Sache. Und ebenso faszinierend: wenn wir bewusst atmen, nämlich ruhig und langsam statt hektisch und schnell, sparen wir außerdem noch Energie. Praktisch, denn welche Mutter könnte nicht ein bisschen mehr Kraft für den Alltag gebrauchen?

Beim nächsten abendlichen Stillen beschließe ich also, die Zeit wirklich sinnvoll zu nutzen und atmen zu üben. Um wieder ein Stückchen gelassener zu werden. In diesem Fall bedeutet das für mich, darauf zu vertrauen, dass das Abendessen, die Wäsche oder der nächste Tag auch ohne große Planung auskommen.

Ich atme langsam ein und doppelt so langsam wieder aus. Dann eine kurze Atem-Pause. Dasselbe noch einmal von vorne. Wieder und wieder. Ich entspanne mich. Meine Schultern wandern nach unten und mein Magen entkrampft sich.

Ich lasse los.

Und während ich so los lasse und entspanne und gelassen bin, bemerke ich, dass ich für etwas wirklich wichtiges Zeit habe. Meiner kleinen Dame, meinem Augenstern, dabei zuzusehen wie sie träumt. Vollendetes Glück.

Eure Dame vom Land

Fotocredit: unsplash/ Logan Adermatt