Achtsamkeit mit Kindern

Achtsamkeit Kind (1 von 1)klein

Ich wollte über „Achtsamkeit mit Kindern“ schreiben. Was besonders Kluges versteht sich, aber irgendwie kommt nicht wirklich was über die Tastatur.

Das ist schlecht, dann hab ich wahrscheinlich nicht genug zu sagen, obwohl ich schon so viel über Achtsamkeit gelesen habe.

Lesen ist das eine, umsetzen das andere. Ich steh noch ganz am Anfang.

Ähnlich wie Sonja in ihrer Mind Map zum Thema Achtsamkeit, schreibe ich deshalb meine ungeordneten Gedanken auf:

Was bedeutet für mich ein achtsamer Umgang mit Kindern?

  • Verständnis, Einfühlungsvermögen und ein offenes Herz
  • Nicht urteilen und nicht verurteilen.
  • Jede Situation ist anders, man selbst ist in jeder Situation eine andere oder ein anderer und es sind viele Situationen mit Kind riesen Herausforderungen.
  • Es braucht keine perfekten Eltern, es braucht eine Mutter oder einen Vater, die sehen, was in einem Kind vorgeht (und die sehen, was in ihnen selbst vorgeht)
  • Achtsamkeit ist meine Hoffnung Situationen nicht nur zu „überleben“ (und die Minuten zu zählen, bis die Kids ins Bett gehen), sondern auch eine Idee zu haben, was zu tun ist.
  • Ist es wirklich so? Die Geschichten die unsere Gedanken in unserem Kopf spinnen ein wenig hinterfragen.
  • Die Welt auch aus der Sicht eines Kindes zu sehen und es dadurch vielleicht besser zu verstehen.
  • „Zuwenden, berühren, in Worte fassen, sein lassen“ *
  • Achtsamkeit ist ein Prozess, der wahrscheinlich nie endet

Prozess heißt: Manchmal klappt es, manchmal nicht

Dazu eine kleine (Erfolgs-)Geschichte aus dem Hause Glück:

Die Kinder waren ja sehr viel krank in letzter Zeit. Da merk ich dann auch, wie sehr ich am Limit bin und wir uns schon alle gegenseitig nerven.

In dieser heißen Phase kam es dann zu einem (von mir sehr gefürchteten) Trotzphasenstreit mit dem Glückskind, der auch schon mal in einem Glückskind’schen Heulanfall seinen Höhepunkt findet.

Wir hatten uns beide wütend diskutiert und ich wurde mit Beginn des Heulanfalls noch wütender. Ich wollte im nächsten Schritt schon zu einer klassischen Verzweiflungslösung greifen, in dem Fall die Erpressung/ Drohung,

„Wenn du nicht das machst, dann…(!!!)”, mit entsprechendem Tonfall.

Aber ich hab es geschafft, einen kurzen Moment nachzudenken (yeah! Schritt 1)

Atmete tief durch (Wohooo! Schritt 2)

Sah erst jetzt wie verzweifelt das Glückskind war (Oje – die Erkenntnis – Schritt 3)

Und dann erst sah ich mich, also quasi Blick von außen (Schritt 4 – by the way, ein trauriger Anblick.)

Da stand ich einem Dreijährigen gegenüber. Wir beide total hilflos, eigentlich gar nicht wütend, sondern verzweifelt.

Kleiner Unterschied: Glückskind 3 – Fräulein 30+

Das Gute an dieser Situation: Das Glücksbaby heulte ausnahmsweise nicht mit (ist sehr emphatisch)

In dieser traurigen Phase der (Selbst-)Erkenntnis umarmte ich meinen Schatz.

Und ich wurde ruhiger.

Und er wurde ruhiger.

Und gut war’s.

Gestern las ich dann in dem (übrigens sehr guten) Buch von Nils Altner, Achtsam mit Kindern leben, folgende Übung, die genau für solche Situationen gemacht ist und für Eltern aber auch Kinder geeignet ist (ich hab sie etwas zusammengefasst):

Hand auf’s Herz – Anspruch und Handeln in Einklang bringen

  • Stopp
    Halte einen Moment inne
  • Hand auf’s Herz
    Leg deine Hand aufs Herz und spüre, wie es schlägt. Wie beeinflusst die Erregung deinen Körper?
  • Atme ein und aus
    Nimm dir einige Atemzüge Zeit
  • Spüre dein Herz und denk nach
    Welche Handlung bahnt sich an? Möchtest du wirklich so handeln? Gibt es eine Handlungsalternative?
  • Triff eine Entscheidung und handle
    Entscheide dich für die stimmige Handlung und setze sie in die Tat um

 

Wenn es in 5 von 10 Fällen klappt, dann bin ich zufrieden.

 

Liebe Grüße

vom Fräulein

PS Das ist ein Beitrag, den ich für Sonjas und meine gemeinsame Serie zum Thema “Achtsamkeit” geschrieben habe. Fällt dir auch was dazu ein, dann einfach in den Kommentaren Link posten, ich verlinke dann im Beitrag.

PPS

Bei unserer Aktion entstanden auch auf anderen Blogs viele wertvolle und interessante Beiträge. Wer aller mitgemacht hat, könnt ihr hier nachlesen.

PPPS Übrigens ging’s dann mit dem Textschreiben doch noch ganz gut.

 

*Zitat aus dem Buch: Nils Altner, Achtsam mit Kindern leben