5 Dinge die man von Kindern lernen kann (und auch auf jeden Fall lernen sollte)

(c) alles-schlumpf
(c) alles-schlumpf

Ich hab‘s ja schon ein paarmal erwähnt, ich bin Mutter. Gibt nichts Schöneres – ehrlich. Naja, gaaanz selten bin ich dem Wahnsinn nahe, aber diese Achterbahnfahrt des Elternseins würde ich um nichts in der Welt mehr tauschen. Seit ich Glückspilz Junior habe, gehe ich durch die wahre Schule des Lebens und Hut ab, der Kleine hat keine pädagogischen Vorkenntnisse und hat mir in so kurzer Zeit wahnsinnig viel beigebracht.

1. Das Leben ist ein Spiel

Wir Erwachsenen setzen ganz einfach die falschen Prioritäten. Wir nehmen unser Leben viel zu ernst. Glückspilz Junior kann aus allem ein Spiel machen. Aus dem Wasserglas wird im Handumdrehen eine Badewanne für Autos, selbst der Hausarbeit kann er etwas abgewinnen: Akribisch werden Brösel mit dem Besen von einem Eck ins andere gekehrt und danach 30 Mal wieder von der Schaufel auf den Boden. Mit solchen Aufgaben kann er sich ewig beschäftigten. Die Tätigkeit ist dabei völlig nebensächlich. Hauptsache hoch konzentriert und mit voller Begeisterung.

2. Iss genug, schlaf genug und das Leben ist leicht

Wie viel Geduld haben Sie, wenn Sie nichts gegessen haben? Ich hab keine, ich werde mürrisch. Noch extremer ist es bei Kindern. Ganz schlecht ist die Kombi aus wenig Schlaf und Hunger. Alle schmeißen dann die Nerven weg: Mutter, Kind, sogar die Nachbarn. Wunderbar ist der direkte Vergleich von vor dem Essen/nach dem Essen – es steht ein anderes Kind vor einem. Fröhlich, gut gelaunt, Frustrationsgrenze so hoch – quasi im nicht messbaren Bereich.

Einfaches Fazit (auch für Erwachsene): Immer genug essen und schlafen und das Leben wird leichter, viel leichter.

3. Zeit ist völlig überbewertet

Kinder leben ganz in der Gegenwart. Ein Spiel dauert so lange, wie es eben dauert. Besonders deutlich wird die unterschiedliche Zeitwahrnehmung von Glückspilz Junior und mir bei Spaziergängen. Während er bestens gelaunt vom Holzstock am Wegesrand am liebsten stundenlang nicht ablassen würde, sehe ich schon was passiert, wenn wir bei dem Tempo in den nächsten 24 Stunden den Heimweg nicht schaffen. Glückspilz Juniors Laune wird aufgrund von Hunger und Müdigkeit (siehe oben) schlagartig schlechter werden, genauso wie die Laune des Fräuleins. Was passiert aber beim Fräulein? Ich vermiese mir gehörig die Laune am Spaziergang. Während Glückspilz Junior sich ganz darauf konzentriert, was jetzt passiert (ungeachtet dessen was später kommen wird), denkt das Fräulein schon an den Rest des Horrorspaziergangs und verpasst das wunderbare Jetzt.

4. Von A nach B zu kommen ist völlig überbewertet

Wozu will man überhaupt ein Ziel erreichen, wenn doch schon der Weg das Ziel ist? Was gibt es nicht schon zwei Meter vom Hauseingang entfernt alles zu entdecken? Käfer, Blumen, Müll…egal! Warum erst wohin kommen, wenn das Gute doch so nah liegt. Was Glückpilz Junior begeistert, kann das Fräulein nicht immer nachvollziehen, außerdem muss man von Zeit zu Zeit B (z.B. Arbeit, Supermarkt) einfach erreichen, aber eines stimmt ganz sicher: Hat man nur ein einziges Ziel vor Augen, sieht man andere Ziele nicht.

5. Eine wird’s schon richten (es gibt nur einen Gott, und zwar Mama)

Kinder haben eines, und zwar Vertrauen. Vertrauen darin, dass es eine höhere Macht gibt, die alles irgendwie richtet – die Mama (oder der Papa).

Was Kinder nicht wissen, leider sind wir Mütter oder Väter nicht so omnipotent, wie sie glauben (irgendwann kommt‘s eh raus). Trotzdem Vertrauen braucht man, entweder in sich selbst oder darin, dass es da etwas gibt, das alles schon irgendwie schaukelt.